Es gibt diesen einen Moment, kurz bevor man den Schritt ins Unbekannte wagt. Der Moment, wenn man oben auf dem Sprungbrett steht, oder der Moment, wenn man an die Tür zu einem bewegenden Termin klopft. Der Moment, in dem man umkehren könnte. So tun könnte, als wäre man nie dagewesen. Der Moment, bevor man den grossen Schritt macht, egal wie klein dieser Schritt ist, braucht Mut.
Manchmal ist dieser Moment viel mehr eine Phase, als ein bestimmter Zeitpunkt. Es braucht Zeit um über gewisse Dinge nachzudenken, bevor man die Veränderungen einleiten kann. Im Leben steht man immer wieder vor solchen Weggabelungen. Ich gehöre zu den Menschen, die gerne über alle möglichen Szenarien nachdenkt und alle Probleme schon vorher durchdenken und die passende Lösung parat haben möchte. Eigentlich mache ich das, weil ich dadurch mehr Sicherheit erlagen möchte, weil ich denke, dass ich dann mehr Mut haben werde, mich besser vorbereitet fühlen werden. Vermutlich ist das ein Trugschluss.
Das Herz wird immer höher Schlagen in diesem Moment, die Gedanken werden immer rasen, man wird immer noch ein letztes Mal tief Einatmen, bevor man den Schritt wagt. Schlussendlich zählt der Mut. Es zählt, dass man handelt.
Mutig sein heisst auch, mit einem gewissen Risiko umzugehen. Es heisst, auch, wenn man bestmöglich vorbereitet ist wachsam für mögliche Probleme zu sein und bereit sein kreative Lösungen dafür zu finden. Es bedeutet auch, an sich zu glauben und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben. Und ich glaube manchmal vergessen wir, wie klein wir eigentlich sind. Die Welt kann uns einen Fehltritt verzeihen. Die Frage ist eher, ob wir es uns verzeihen können, wenn wir den Mut nicht hatten, um den richtigen Schritt zu gehen.
In dem man, was man zu tun hat, aufschiebt,
Charles Baudelaire
läuft man Gefahr, es nie tun zu können.